Anamnese
- S: Symptombeginn?
- M: Potenzmittel? Schwellkörper-Autoinjektionstherapie (SKAT)? Psychopharmaka?
- P: Neurologie? Rückenmarksschädigung? Malignom (CML)? Sichelzell? KHK?
- L: Erstereignis?
- E: Trauma (Genital, Perineum, Wirbelsäule)?
- R: Alkohol? Drogen (insb. Kokain, “Upper”)?
Workup
Graduierung der Erektion
- E0: keine Tumeszenz (Volumenzunahme)
- E1: geringe Tumeszenz, keine Rigidität
- E2: mittlere Tumeszenz, keine Rigidität
- E3: volle Tumeszenz, keine Rigidität
- E4: volle Tumeszenz, mittlere Rigidität
- E5: volle Tumeszenz, volle Rigidität
Management
- Monitoring
- Analgesie: Penisblock, ggf. Analgosedierung
- BGA aus Schwellkörper: pO2 <50 mmHg, Azidose, pCO2 >60 mmHg = ischämischer low-flow Priapismus
- Low-Flow:
- Schwellkörperpunktion mit 2 Butterflys, passives Ablassen von 150 ml Blut (ggf. bis 500 ml)
- Injektion von Phenylephrin (50 µg-weise, max. ∑500 μg) oder Adrenalin (20 µg-weise, max. ∑200 μg), max. 5 Injektionen/Schwellkörper
- Darunter keine Detumeszenz → OP Urologie
- Detumeszenz erreicht: Druckverband, Kühlen
- High-Flow: Kühlen, lokale Kompression, Ruhe, Geduld
Textbaustein
Klinisch volle Tumeszenz und volle Rigidität des Penis (E5). Punktion der Corpora cavernosa mit zwei Butterfly-Kanülen, Aspiration von Blut, in BGA ischämische Werte (pO2 <50 mmHg, Azidose, pCO2 >60 mmHg) im Sinne eines low-flow-Priapismus. Nach passivem Ablassen von ca. 150 ml Blut ###keine suffiziente Detumeszenz ein. Eskalierend intrakavernöse Injektion von fraktioniert 500 μg Phenylephrin unter Monitoring, hierunter nahezu vollständige Detumeszenz (E1). Druckverband und lokale Kühlung. Aufklärung über Rezidivrisiko (und Notwendigkeit sofortiger Wiedervorstellung bei Rezidiv), Risiko irreversibler Schwellkörperfibrose und Impotenz. Entlassung in gebessertem AZ bei stabilen VP. Wir empfehlen urologische Verlaufskontrollen.