Stadien n. CDD
- 1°: akut unkompliziert
- 1a: ohne Umgebungsreaktion
- 1b: mit phlegmonöser Umgebungsreaktion
- 2°: akut kompliziert
- 2a: gedeckt perforiert, Mikroabszess
- 2b: gedeckt perforiert, Makroabszess
- 2c: frei perforiert, Peritonitis (→OP)
Workup
Management
- 1a: Ambulant (Analgesie? Versorgung? p.o.-Aufnahme? Komorb.? amb. FU?), ggf. Mesalazin (OLU!) 800 mg 1-0-1
- 1b: u.U. ambulant (Kriterien s. 1a), bei IFP↓ SDM bzgl. ABx
- ABx: [Ampicillin/Sulbactam 3 g q8h i.v.] oder [Ceftriaxon 2 g/d i.v. + Metronidazol 500 mg q8h i.v.] oder [Amoxiclav 875 mg 1-1-1 p.o. für 5d]
- 2: Stationär, Nü, BK, ABx [Ceftriaxon 2 g/d i.v. + Metronidazol 500 mg q8h i.v.] oder [Piperacillin/Tazobactam 4.5 g i.v.]
- 2a: Gastro, konservativ
- 2b: Konsil ACh/interventionell
- 2c: ACh OP N2
- Keine akute Coloskopie, Perforationsgefahr
Textbaustein Divertikulitis Ambulant
Aktuell: Akute Divertikulitis CDD-Stadium ### 1a / 1b In Zusammenschau von Klinik (Druckschmerz linker Unterbauch), Laborchemie (Entzündungsparamter) und CT-Bildgebung diagnostizierten wir eine akute Divertikulitis CDD-Stadium ## 1a / 1b. In Abwesenheit von Risikofaktoren, bei gesicherter häuslicher Versorgung, suffizienter Analgesie und im Konsens mit Pat. ambulantes Management. Bei ### Stadium 1b antiinfektive Therapie mit Ampicillin/Sulbactam ##ODER## Ceftriaxon + Metronidazol initiiert, oralisiert zur Entlassung auf Amoxicillin/Clavulansäure. Empfehlungen: - Bei Stadium 1b ### Antibiotische Therapie mit Amoxicillin/Clavulansäure 875 mg p.o. 1-1-1 (morgens, mittags und abends) für 5 Tage. - Hausärztliche Vorstellung zur Verlaufskontrolle in 2-3 Tagen. - Bedarfsgerechte Schmerztherapie - z.B. mit Metamizol (Novalgin) 500-1000 mg als Tabletten / 20-40 Tropfen entsprechend 500-1000 mg bei Bedarf (Rezept ausgehändigt), maximal 4000 mg (8 Tabletten bzw. 4x40 Tropfen) in 24 Stunden. In extrem seltenen Fällen kann das Medikament als Nebenwirkung eine gefährliche Störung der Blutbildung (Agranulozytose) auslösen. Bei Neuauftreten von Halsschmerzenen, Schluckbeschwerden, Ulcera (Entzündungen/Geschwüre) der Mundschleimhaut oder Fieber sollte die Einnahme pausiert werden und umgehend eine ärztliche Vorstellung erfolgen. - z.B. mit Paracetamol 500-1000 mg p.o. bei Bedarf für maximal 7 Tage (rezeptfrei in der Apotheke erhältlich). Eine maximale Tagesdosis von 4g (8 Tabletten) in 24 Stunden darf keinesfalls überschritten werden, sonst drohen lebensbedrohliche dauerhafte Leberschäden. - z.B. mit Ibuprofen 200-400 mg als Tabletten bei Bedarf (rezeptfrei in der Apotheke erhältlich). Einzeldosen >400 mg wirken nicht stärker gegen Schmerzen als 400 mg, es empfiehlt sich die maximale Tagesdosis auf mehrere Einnahmen bis 400 mg zu verteilen anstatt mehr als 400 mg auf einmal einzunehmen. Eine maximale Dosis von 1600 mg (4x 400 mg) pro 24h sollte keinesfalls überschritten werden, sonst drohen schwere, ggf. irreversible Nierenschäden. Einnahme von Ibuprofen möglichst nicht auf nüchternen Magen und für höchstens 7 Tage, bei Risikofaktoren (häufiges Sodbrennen, Blutverdünnung, Neigung zu Magenschleimhautentzündung oder Magengeschwüren, Einnahme länger als 7 Tage) sollte zusätzlich ein Magenschutz (z.B. Pantoprazol 20 mg 1-0-0, rezeptfrei in der Apotheke erhältlich) eingenommen werden. - Insbesondere bei Divertikelkrankheit und Divertikulitis ist eine ballaststoffreiche Ernährung zu empfehlen - Bei weiterer Verschlechterung des Allgemeinzustands, insbesondere bei Fieber/Schüttelfrost oder starken Schmerzen umgehende ärztliche Wiedervorstellung, ggf. über eine Notaufnahme.