Stromunfall

Potenziell kritische Stromunfallfolgen

1. HRST (VF/VT) direkt nach Stromkontakt (nicht Stunden später)
2. Tiefe Verbrennung/Gewebsschäden (Rhabdomyolyse etc.)
3. Sekundärtrauma (z.B. Sturz von Leiter)

Anamnese

• S: AP? Palpitationen? Schmerzen/OPQRST+? Dyspnoe? Verbrennung/Trauma? TLOC?
• P: Herz (insb. Schrittmacher/ICD)? Schwanger?
• E: Stromquelle Niederspannung / Hochspannung (>1000 Volt)? “Festkleben” an Stromquelle? Stromfluss durch Thorax?

Workup

1. “Standard” Haushaltsstromunfall (<1000 Volt) ohne Risikofaktoren → nur A+U und EKG

• U: VP? Haut (Strommarken)? Neuro-Screen?
• EKG: HRST? AV-Block? RSB/LSB? STE? QTc?
• Labor: ggf. BGA, ggf. Profil “Brustschmerz” (bei AP, Palpitationen, Hochspannung, TLOC, EKG-Veränderungen)
• Urin: ggf. U-Status (Myoglobinurie Erys+)?

Disposition

• Bei Risikofaktoren/Hochspannung/Auffälligkeiten ggf. 24h-Überwachung

Textbaustein Stromunfall ohne Risiko Ambulant

Zusammenfassend Kontakt zu Haushaltsstrom ohne H.a. Bewusstseinsverlust, ohne EKG-Veränderungen, ### bei unauffälligen Herzenzymen und ohne behandlungsbedürftige Strommarken/Verletzungen. Somit aktuell keine Indikation zur weiterführenden Diagnostik oder Therapie. 
Entlassung beschwerdefrei in gutem AZ bei stabilen VP.

Empfehlungen:
- Symptomatische Therapie: bei Schmerzen Ibuprofen 400 mg maximal 3x täglich, lokale Versorgung von Strommarken mit Wundsalbe und Pflaster.
- Bei Bedarf hausärztliche Verlaufskontrolle. Bei akuter Verschlechterung des Allgemeinzustands jederzeit Wiedervorstellung in unserer Notaufnahme empfohlen.